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Was bedeutet gendern?
Was bedeutet gendern? Gendern bedeutet, die Sprache künstlich so zu verändern, dass Frauen und Männer sowie Jungen und Mädchen gleichermaßen in einem Wort angesprochen werden. Beispiel: Beim Gendern wird Bürger (die Bürger einer Stadt) in unterschiedlichen Formen angepasst: zuerst zu Bürger und Bürgerinnen, dann zu Varianten wie BürgerInnen oder Bürger*innen. Gendern ist der Versuch, geschlechtsneutral zu sprechen. Für unsere Sprachschüler, die Deutsch als Fremdsprache lernen, ist gendern eine interessante linguistische Erscheinung, die aber in der Praxis nur schwer vermittelbar ist.
Gendern: Bedeutung, Methoden und Debatte zur geschlechtergerechten Sprache
- Ziel und Bedeutung des Genderns
Gendern zielt darauf ab, traditionelle Sprachstrukturen zu überarbeiten, um alle Geschlechter sprachlich sichtbar zu machen. Es stellt eine Alternative zum generischen Maskulinum dar, das historisch Männer und Frauen gleichermaßen umfassen sollte. - Methoden des Genderns
Zu den häufigsten Methoden gehören Doppelnennungen („Bürgerinnen und Bürger“), das Binnen-I („BürgerInnen“), das Gendersternchen („Bürger*innen“), der Gender-Doppelpunkt („Bürger“) und neutrale Begriffe wie „Lehrkräfte“. - Kritik und Herausforderungen
Kritiker bemängeln die erschwerte Lesbarkeit und den zusätzlichen Verwaltungsaufwand durch gendergerechte Sprache. Sie zweifeln an der Wirksamkeit sprachlicher Maßnahmen zur Gleichstellung und betonen die Bedeutung klarer Kommunikation und struktureller Reformen.
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Anmerkung Autor: In den letzten Jahren hat die Debatte um geschlechtergerechte Sprache an Bedeutung gewonnen. Gendern, das Bestreben, Sprache künstlich so zu gestalten, dass alle Geschlechter sprachlich sichtbar werden, ist in einigen Bereichen des öffentlichen Lebens präsent. Während Befürworter dies als Schritt in Richtung Gleichstellung betrachten, sehen Kritiker darin eine unnötige und potenziell schädliche Veränderung der Sprache. Aus Sicht der Sprachwissenschaft ist diese Kunstsprache. Aus sprachwissenschaftlicher Sicht ist das Gendern ein interessantes Forschungsfeld, da es den Einfluss von Sprache auf gesellschaftliche Wahrnehmungen und Machtstrukturen beleuchtet; bei Sprachschülern, die bei uns Deutsch als Fremdsprache erlernen, stößt das Thema jedoch oft auf gemischte Reaktionen, da es die ohnehin komplexe Grammatik weiter verkomplizieren kann. Mein Artikel ist der Versuch, das Thema sachlich zu betrachten und alle Fragen zu beantworten. Anregungen (auch mit ideologischer Sichtweise) sind herzlich willkommmen.
Grundlagen und Methoden des Genderns
Gendern verfolgt das Ziel, traditionelle sprachliche Strukturen zu überarbeiten, um eine explizite Einbeziehung aller Geschlechter zu gewährleisten. Die deutschen Sprachregeln basieren historisch auf dem generischen Maskulinum, das laut Sprachwissenschaft Männer und Frauen gleichermaßen umfasst. Gendergerechte Sprache versucht, diese Praxis zu verändern. Zu den gebräuchlichsten Methoden gehören:
- Doppelnennungen: „Bürgerinnen und Bürger“
- Binnen-I: „BürgerInnen“
- Gendersternchen (*): „Bürger*innen“
- Gender-Doppelpunkt (:): „Bürger“
- Neutrale Begriffe: „Lehrkräfte“, „Studierende“
Häufige Fragen die wir zum Thema gendern erhalten
Frage | Antwort | Anmerkung |
---|---|---|
Was meint man mit Gendern? | Gendern bezeichnet den sprachlichen Ausdruck aller Geschlechter, um eine geschlechtergerechte Sprache zu gewährleisten. | Wird häufig in offiziellen und öffentlichen Texten verwendet. |
Was wird mit Gender gemeint? | Gender beschreibt das soziale Geschlecht, also die Rollen, die eine Gesellschaft Personen aufgrund ihres biologischen Geschlechts zuweist. | Unterscheidung von biologischem und sozialem Geschlecht. |
Wie gendere ich richtig? | Richtiges Gendern erfolgt z. B. durch das Sternchen (*), den Doppelpunkt (:) oder das Binnen-I (Bürger*innen, Bürger:innen, BürgerInnen). | Es gibt verschiedene anerkannte Formen. |
Was ist ein Beispiel für die Gendersprache? | Ein Beispiel ist „Lehrer*innen“ oder „Lehrer:innen“, um alle Geschlechter anzusprechen. | Inkludiert männliche, weibliche und nicht-binäre Personen. |
Was ist Gender leicht erklärt? | Gender bedeutet, dass es nicht nur „männlich“ oder „weiblich“ gibt, sondern auch soziale Rollen und Identitäten. | Für Kinder oft als „wie man sich fühlt und wie man lebt“ beschrieben. |
Was bedeutet gendern. | Der Versuch, die Sprache künstlich so zu sprechen, dass Mann und Frau, Junge und Mädchen im selben Wort gemeint sind. | Kontextabhängig, um Neutralität zu wahren. |
Was sagt man statt Mutter? | „Elternteil“ oder „Erziehungsberechtigte Person“. | Je nach Kontext der Ansprache. |
Was heißt Gender genau? | Gender beschreibt die gesellschaftliche, soziale und kulturelle Rolle eines Menschen, unabhängig vom biologischen Geschlecht. | Von „sex“ (biologisches Geschlecht) abzugrenzen. |
Was ist Gendern einfach erklärt für Kinder? | Gendern bedeutet, dass alle Menschen angesprochen werden, egal ob Junge oder Mädchen. | Hilfreich zur Sensibilisierung für Vielfalt. |
Wer hat sich Gendern ausgedacht? | Die Idee des Genderns entwickelte sich im Zuge der feministischen Bewegung und Sprachforschung. | Kein einzelner Erfinder, sondern eine gesellschaftliche Entwicklung. |
In welchen Bundesländern ist Gendern verboten? | In keinem Bundesland ist Gendern per Gesetz komplett verboten, jedoch gibt es Diskussionen über die Anwendung in Schulen. | Politische Debatte, nicht gesetzlich geregelt. |
Sind Bürgerinnen und Bürger Gendern? | Ja, die Form „Bürgerinnen und Bürger“ ist eine traditionelle Form des Genderns. | Längere Schreibweise im Vergleich zu Gender-Symbolen. |
Welches Geschlecht hat ein Gender? | Gender selbst bezeichnet kein Geschlecht, sondern die soziale Dimension der Geschlechterrollen. | Nicht mit biologischem Geschlecht zu verwechseln. |
Wie redet man Gender neutral? | Man verwendet neutrale Begriffe wie Lehrkräfte oder Studierende. | Vermeidet geschlechtsspezifische Endungen. |
Was kann man nicht Gendern? | Manche Eigennamen oder Begriffe ohne geschlechtliche Konnotation, z. B. Kind. | Abhängig von der Sprache und Kultur. |
Wer erfand das Gendern? | Es wurde im Rahmen feministischer und linguistischer Entwicklungen eingeführt. | Kein Einzelner, sondern eine gesellschaftliche Bewegung. |
Was verstehe ich unter Gender? | Die soziale, kulturelle und persönliche Geschlechtsidentität eines Menschen. | Abhängig von gesellschaftlichen Normen. |
Ist Gendern Pflicht? | Gendern ist in Deutschland nicht gesetzlich vorgeschrieben, aber in einigen Institutionen empfohlen. | Unterliegt meist internen Richtlinien. |
Was bedeutet gender Frau? | Bezieht sich auf die Geschlechtsidentität und soziale Rolle, die als weiblich wahrgenommen wird. | Kann biologisch und sozial definiert sein. |
Was heißt ich gender nicht? | Die Person nutzt keine geschlechtergerechte Sprache. | Oft als bewusste Entscheidung oder Ablehnung gesehen. |
Was ist ein Gender-Verbot? | Eine Vorschrift oder ein Gesetz, das die Nutzung von gendersensibler Sprache einschränkt oder verbietet. | In Deutschland nicht vorhanden. |
Warum gendert man? | Um sprachliche Gleichberechtigung herzustellen und alle Geschlechter anzusprechen. | Fördert Inklusion und Sichtbarkeit. |
Sprachliche Tradition und ihre Bedeutung
Die deutsche Sprache hat sich über Jahrhunderte entwickelt und bietet eine klare Grammatik und Stilistik, die auf Effizienz und Verständlichkeit abzielt. Das generische Maskulinum, etwa bei Begriffen wie „der Lehrer“ oder „die Bürger“, hat sich in dieser Tradition bewährt. Kritiker des Genderns argumentieren, dass Sprache nicht durch ideologische oder politische Motive beeinflusst werden sollte. Sie betonen, dass Sprache primär der Kommunikation dient und Eingriffe in ihre Struktur vorsichtig und nur mit gutem Grund vorgenommen werden sollten.
Kritische Perspektiven auf das Gendern
Verständlichkeit und Lesbarkeit
Gendergerechte Sprache wird von vielen als unnötig kompliziert empfunden. Konstruktionen wie „Bürger*innen“ oder „Leser
“ machen Texte länger und schwerer lesbar. Studien zeigen, dass diese Formen oft als sperrig wahrgenommen werden und das Leseverständnis beeinträchtigen können. Kritiker befürchten, dass die Sprachästhetik und die Effizienz der Kommunikation darunter leiden.
Wirkung und Zweckmäßigkeit
Befürworter des Genderns argumentieren, dass es dazu beitrage, gesellschaftliche Gleichstellung zu fördern. Kritische Stimmen zweifeln jedoch an der tatsächlichen Wirksamkeit dieser Maßnahmen. Sprache allein ändere nicht automatisch gesellschaftliche Strukturen. Wichtiger seien konkrete Maßnahmen in Bildung, Wirtschaft und Recht, um Chancengleichheit zu schaffen. Gendern könne von diesen zentralen Themen ablenken und Ressourcen auf eine Symboldebatte konzentrieren.
Freiheit und Selbstbestimmung
Ein wesentlicher Kritikpunkt ist der wahrgenommene Druck, gendergerechte Sprache zu verwenden. In vielen Institutionen und Unternehmen wird das Gendern bereits als Standard vorgeschrieben. Kritiker sehen hierin eine Einschränkung der sprachlichen Freiheit. Sie vertreten die Auffassung, dass Sprache ein Ausdruck individueller Gestaltung bleibt und niemand gezwungen werden sollte, bestimmte Sprachformen zu verwenden.
Verwaltungsaufwand und Bürokratie
Die Einführung gendergerechter Sprache in Behörden und Unternehmen führt zu erheblichem Mehraufwand. Dokumente müssen angepasst, Mitarbeitende geschult und technische Systeme umgestellt werden. Kritische Stimmen befürchten, dass dieser Aufwand in keinem Verhältnis zum Nutzen steht und von wichtigeren Aufgaben ablenkt.
Rechtliche Rahmenbedingungen
In Deutschland gibt es keine gesetzliche Pflicht zum Gendern. Artikel 3 des Grundgesetzes garantiert die Gleichberechtigung von Männern und Frauen, ohne jedoch spezifische sprachliche Vorgaben zu machen. Einzelne Gerichtsentscheidungen, wie das Urteil des Bundesgerichtshofs von 2018, haben betont, dass Behörden auf Wunsch geschlechtergerechte Formulierungen verwenden müssen. Diese Entscheidungen gelten jedoch nicht als allgemeine Verpflichtung.
Gesellschaftliche Auswirkungen
Die Einführung des Genderns hat eine breite gesellschaftliche Debatte ausgelöst. Während eine Gruppe von Menschen diese Entwicklung unterstützt, fühlt sich eine andere dadurch bevormundet. Kritiker warnen vor einer zunehmenden gesellschaftlichen Spaltung, die durch sprachliche Vorgaben noch verstärkt werden könnte. Sprache solle Menschen verbinden, nicht trennen.
Alternative Ansätze
Statt auf sprachliche Anpassungen zu setzen, plädieren Kritiker des Genderns für strukturelle Maßnahmen zur Förderung der Gleichberechtigung. Dazu gehören:
- Förderung von Frauen in Führungspositionen
- Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf
- Stärkere rechtliche Absicherung gegen Diskriminierung