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LISA! Lexikon - Liste Bundeskanzler Bundesrepublik Deutschland

 
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LISA! LEXIKON - BUNDESKANZLER SEIT 1945

Aktuelle Bundeskanzler: Olaf Scholz (SPD) ist der amtierende Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland. Der Regierungschef wurde am 8. Dezember 2021 zum neunten Kanzler gewählt und vom Bundespräsidenten ernannt. Scholz steht an der Spitze einer Regierungskoalition aus drei Parteien: SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP.

I.) Liste der Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland seit Staatsgründung 1949


Konrad Adenauer (1949-1963):
Adenauer (CDU / CSU) war der erste Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland und gilt als der "Vater der deutschen Wiedervereinigung". Er hatte eine entscheidende Rolle bei der Wiederaufrichtung Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg und der Etablierung der Bundesrepublik als stabilen und demokratischen Staat.

Ludwig Erhard (1963-1966):
Erhard (CDU) übernahm das Amt von Adenauer und führte die soziale Marktwirtschaft fort und prägte damit maßgeblich die Wirtschaftsordnung Deutschlands nach dem zweiten Weltkrieg. Er war auch ein starker Verfechter der Europäischen Integrationsprozesse und trug zur Gründung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft bei.

Kurt Georg Kiesinger (1966-1969):
Kiesinger (CDU) war der erste Bundeskanzler der Union (CDU/CSU) und der FDP und hatte eine entscheidende Rolle bei der Stabilisierung der deutschen Wirtschaft und dem Ausbau der sozialen Sicherungssysteme.

Willy Brandt (1969-1974):
Brandt (SPD) war der erste sozialdemokratische Bundeskanzler und hatte eine entscheidende Rolle bei der Ostpolitik der Bundesrepublik Deutschland. Er setzte sich für die Annäherung an die Ostblockstaaten und die Normalisierung der Beziehungen zu den sowjetischen Staaten ein.

Walter Scheel (1974):
Scheel (FDP) war der erste FDP-Bundeskanzler und hatte eine kurze Amtszeit von nur wenigen Monaten. Er hatte jedoch eine entscheidende Rolle bei der Gründung der Europäischen Union und der Unterstützung der Ostpolitik Willy Brandts.

Helmut Schmidt (1974-1982):
Helmut Schmidt (SPD) war der erste sozialdemokratische Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland und hatte eine Amtszeit von acht Jahren. Er hatte eine entscheidende Rolle bei der Stabilisierung der deutschen Wirtschaft und der Förderung der europäischen Integration. In seine Amtszeit fiel der Kalte Krieg sowie der Deutsche Herbst und die damit Verbundene Bekämpfung des RAF-Terrorismus. Er machte sich als Krisenmanager einen Namen. 

Helmut Kohl (1982-1998):
Helmut Kohl (CDU) war der längstdienende Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland und hatte eine entscheidende Rolle bei der Wiedervereinigung Deutschlands. Er war auch ein starker Verfechter der europäischen Integration und hatte eine wichtige Rolle bei der Gründung der Europäischen Union.

Gerhard Schröder (1998-2005):
Schröder (SPD) war der erste sozialdemokratische Bundeskanzler nach Helmut Schmidt und hatte eine entscheidende Rolle bei der Reform der deutschen Sozialsysteme und der Förderung der Arbeitsmarktreformen.

Angela Merkel (2005 - 2021):
Merkel (CDU) war die erste weibliche Bundeskanzlerin in der Geschichte Deutschlands und hatte eine führende Rolle in der Eurokrise und der Flüchtlingskrise. Sie hat auch die deutsche und europäische Politik während ihrer Amtszeit maßgeblich beeinflusst.

Olaf Scholz (seit 2021):
Scholz (SPD) ist der aktuelle Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland seit 2021. Er hatte zuvor verschiedene Ministerposten in der Regierung von Gerhard Schröder und Angela Merkel bekleidet und ist bekannt für seine Förderung der sozialen Gerechtigkeit und der Wirtschaftskraft. In seine Amtszeit fällt der Ukraine-Krieg.

II.) Bundeskanzler Regierungszeiten

Helmut Kohl war der längste Bundeskanzler in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland mit einer Amtszeit von 16 Jahren, 26 Tagen und 5870 Tagen, im Vergleich zu Angela Merkel mit 16 Jahren und 16 Tagen und 5860 Tagen.

  1. Konrad Adenauer (CDU) - 1949-1963 - 14 Jahre, 1 Monat, 1 Tag - 5144 Tage
  2. Ludwig Erhard (CDU) - 1963-1964 - 3 Jahre, 1 Monat, 15 Tage - 1142 Tage
  3. Kurt Georg Kiesinger (CDU) - 1966-1969 - 2 Jahre, 10 Monate, 20 Tage - 1055 Tage
  4. Willy Brandt (SPD) - 1969-1974 - 4 Jahre, 6 Monate, 16 Tage - 1659 Tage
  5. Walter Scheel (FDP) - 1974 - 9 Tage - 9 Tage
  6. Helmut Schmidt (SPD) - 1974-1982 - 8 Jahre, 4 Monate, 15 Tage - 3060 Tage
  7. Helmut Kohl (CDU) - 1982-1998 - 16 Jahre, 26 Tage - 5870 Tage
  8. Gerhard Schröder (SPD) - 1998-2005 - 7 Jahre, 26 Tage - 2583 Tage
  9. Angela Merkel (CDU) - 2005-2021 - 16 Jahre, 16 Tage - 5860 Tage
  10. Olaf Scholz (SPD) - 2021- heute  

 

Aufgaben des Bundeskanzlers

Der Bundeskanzler ist das Regierungsoberhaupt und der wichtigste politische Entscheidungsträger in Deutschland. Der Bundespräsident ist das Staatsoberhaupt und hat vorwiegend repräsentative Aufgaben und übt seine Funktionen im Rahmen der Verfassung und der Gesetze aus. Der Bundeskanzler hingegen ist das Oberhaupt der Bundesregierung und hat somit eine aktivere Rolle in der Gestaltung und Umsetzung der politischen Richtlinien.

Die Hauptaufgaben des Bundeskanzlers sind:

  1. Richtlinienkompetenz: Der Bundeskanzler legt die Richtlinien der Regierungspolitik fest. Das bedeutet, dass er die allgemeinen politischen Ziele und Prioritäten der Regierung bestimmt.
  2. Kabinettsbildung: Nach einer Bundestagswahl oder einer Regierungsumbildung ist es die Aufgabe des Bundeskanzlers, eine Regierung zu bilden. Dazu schlägt er dem Bundespräsidenten die Minister vor, die dann auf Vorschlag des Kanzlers ernannt oder entlassen werden.
  3. Leitung der Bundesregierung: Der Bundeskanzler leitet die Sitzungen des Bundeskabinetts und koordiniert die Arbeit der verschiedenen Ministerien.
  4. Vertretung der Bundesregierung: Der Bundeskanzler vertritt die Bundesregierung sowohl im Inland als auch im Ausland. Er ist das Gesicht der Regierung und repräsentiert sie bei offiziellen Anlässen, internationalen Treffen und Verhandlungen.
  5. Gesetzgebungsprozess: Der Bundeskanzler ist auch an der Erarbeitung und Umsetzung von Gesetzen beteiligt. Er kann Gesetzesinitiativen der Bundesregierung im Bundestag und im Bundesrat einbringen.
  6. Zusammenarbeit mit dem Bundestag: Der Bundeskanzler ist dem Bundestag verantwortlich und muss diesem regelmäßig Bericht erstatten. Er kann Anfragen und Anträge des Bundestages beantworten und ist auch verpflichtet, sich einer Vertrauensfrage zu stellen, falls dies vom Bundestag gefordert wird.
  7. Kooperation mit dem Bundespräsidenten: Der Bundeskanzler arbeitet eng mit dem Bundespräsidenten zusammen, insbesondere bei der Ernennung und Entlassung von Bundesministern.
  8. Krisenmanagement: In Krisensituationen übernimmt der Bundeskanzler eine führende Rolle und koordiniert die Maßnahmen der Regierung.
  9. Parteipolitische Funktionen: Als Parteivorsitzender seiner eigenen Partei oder als führendes Mitglied einer Regierungskoalition ist der Bundeskanzler auch in parteipolitischen Angelegenheiten aktiv.

 

 

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